Dersau/Ascheberg – Die Ev.-Luth. Kirchengemeinde Ascheberg wird sich im Herbst 2025 von der Christuskirche in Dersau trennen. Das Gotteshaus aus dem Jahr 1971 wird entwidmet. Anschließend stehen Gebäude und Grundstück zum Verkauf.
Der Kirchengemeinderat der Kirchengemeinde Ascheberg hatte die Entwidmung der Christuskirche bereits im Oktober 2022 einstimmig beschlossen. Seitdem war das Vorhaben mehrfach Thema in der öffentlichen Diskussion – unter anderem im Januar 2024 bei einer Veranstaltung der Kommunalgemeinde Dersau zur Dorfentwicklung.
„Schon vor der Corona-Pandemie war die Nutzung stark zurückgegangen, Gottesdienste fanden nur noch einmal im Monat statt“, erklärt Pastor Jan Philipp Strelow. Mit Beginn der Pandemie 2020 sei der sonntägliche Gottesdienstbetrieb in der Christuskirche ganz eingestellt worden. Die damals geltenden Hygienevorgaben seien in der Michaeliskirche in Ascheberg besser umsetzbar gewesen. Seither wurde die Dersauer Kirche nur noch selten genutzt – etwa zu Weihnachten oder gelegentlich für Taufen.
Dennoch verursacht das Gebäude weiterhin laufende Kosten: Strom, Heizung, Pflege des Grundstücks sowie der Erhalt der Bausubstanz. „Der Schritt ist uns als Kirchengemeinde nicht leichtgefallen, aber wir sind uns bewusst, dass wir das Gebäude mit Blick auf deutlich knapper werdende finanzielle Mittel auf Dauer nicht mehr halten können.“
Auch der Kirchenkreisrat des Kirchenkreises Plön-Segeberg hat der Entwidmung zugestimmt. „Die Christuskirche wurde zu einer Zeit gebaut, als die Kirchenmitgliederzahlen in der Nordkirche stark angestiegen sind“, sagt Propst Erich Faehling. „Aber als Kirche, die bei den Menschen sein will, müssen wir in der heutigen Zeit nachjustieren und uns auch von Gebäuden trennen, um unsere Kraft und Kapazitäten den Menschen zu widmen. Das ist für uns als christliche Gemeinschaft ein neuer Weg, dem wir uns stellen müssen.“
Der Entwidmungsgottesdienst wird nach derzeitiger Planung am Sonntag, den 9. November, stattfinden. „Anschließend stehen dann Grundstück und Gebäude zum Verkauf“, so Pastor Strelow.